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Clubhouse-Studie: Licht und Schatten für den Kommunikationshype

11.02.2021

Die Audio-App Clubhouse ist derzeit ein Blasenphänomen und überzeugt nur jeden zweiten Nutzer. Dennoch bietet die Plattform ein enormes Potenzial in der politischen Kommunikation. Das zeigt eine Kurzstudie von Prof. Tobias Kollmann vom Lehrstuhl für E-Business und E-Entrepreneurship der Universität Duisburg-Essen (UDE) und dem Marktforschungsunternehmen Civey.

Obwohl es Clubhouse nur fürs iPhone gibt und auch nur auf Einladung, hat fast jeder zweite Deutsche (45%) bereits von der App gehört, allen voran junge Menschen. Aber auch unter den über 65-jährigen hat jeder Dritte sie bereits wahrgenommen. Clubhouse genutzt haben allerdings nur ca. 3 Prozent der Deutschen. „Clubhouse ist bislang noch ein gesellschaftliches Randphänomen. Die vermeintliche digitale Kommunikationselite scheint auf dieser Plattform noch weitgehend unter sich zu sein“, betont Prof. Tobias Kollmann. Es sind vor allem Gebildete aus Großstädten, die solche Trends interessieren, hat die Befragung unter 500 Nutzenden und 5.000 Bundesbürgern ergeben.

Politik und Gesellschaft sind die Bereiche, die Clubhouse-Nutzende am meisten interessieren. Nur jeder Zehnte ist an Business-, Sport- oder Unterhaltungsthemen interessiert. „Das Medium bietet somit im Superwahljahr ein großes Potenzial für politische Informationen und Debatten“, sagen die Macher der Studie. „Politische Kommunikation wandelt sich immer stärker hin zu einer Dialogorientierung. Clubhouse bietet diesen niedrigschwelligen Ansatz und könnte daher eine größere Bedeutung erlangen.” sagt Janina Mütze, Gründerin und Geschäftsführerin von Civey.

Auch wenn fast jeder zweite Befragte positive Erfahrungen mit Clubhouse gemacht hat, ist immerhin jeder Dritte unentschieden, wie er oder sie Clubhouse bewerten soll. „Über die erste Begeisterung hinaus muss noch ein Lernprozess mit der neuen Kommunikationsform stattfinden, wie man sich dort verhält und wie man miteinander im Jedermann-Talk umgeht.”, erläutert Prof. Kollmann als Experte für E-Business.

Etwa jeder zweite Clubhouse-Nutzende glaubt übrigens nicht, dass die Plattform gegen große Anbieter wie Twitter oder Facebook bestehen werde. „Das könnte insbesondere an der noch fehlenden Reichweite, dem Datenschutz und den noch unzureichenden Funktionalitäten liegen”, gibt Prof. Kollmann zu bedenken.

Weitere Informationen:

Link zur Studie: https://app.civey.com/dashboards/nutzerstudie-zu-clubhouse-4376