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Gründerausbildung in Deutschland muss zulegen – „E-Entrepreneurship Flying Circus“ macht Station in Hamburg

06.10.2014


Hamburg - Junge Gründer, traut euch! So lautete der Appell der Teilnehmer beim EEFC-Event an der Universität Hamburg. Beim Halt des „E-Entrepreneurship Flying Circus“ in der Hansestadt wurde über die gegenwärtige Situation der Gründerausbildung in Deutschland konstruktiv debattiert. Neben erfolgreichen Gründern wie Lars Hinrichs (Xing) diskutierten mit EEFC-Organisator Prof. Dr. Tobias Kollmann auch Vertreter von Hochschule und Gründerausbildung in der Hansestadt, wie etwa Nils Neumann vom Hamburger Existenzgründer Programm (HEP). 

Vom unteren Mittelfeld in die Champions League

Die von den Teilnehmern im internationalen Vergleich als bedenklich eingestufte Lage für das digitale Gründertum in Deutschland wurde im Laufe der Veranstaltung auf wirtschaftliche, politische sowie gesellschaftliche Gründe zurückgeführt. Xing-Gründer Lars Hinrichs machte zu Beginn auf den Nachholbedarf Deutschlands aufmerksam:

„Im internationalen Vergleich sieht man, dass die Amerikaner schnell laufen, die Asiaten rennen, und wir sitzen eigentlich noch auf der Couch!“

Auch dies führe dazu, dass viele Internetunternehmen in Deutschland nicht groß genug denken würden. „Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen: in die Champions League“, so Hinrichs.

Ein Video-O-Ton von Lars Hinrichs findet sich unter folgendem Link: https://www.youtube.com/watch?v=32cK-iCClRo&list=UUiVntJJQWwGLz5T5KIMdYRQ

Digitale Grundlagen früh vermitteln

Bereits in der schulischen und studentischen Ausbildung lägen Ursachen für den Mangel an digitalen Startups. So argumentierte D64-Mitgründer Nico Lumma, der Grundstein für einen ernsthaften Gründergeist müsse schon in der Schule gelegt werden: „Es muss der Mut geweckt werden, sich gegen einen klassischen Werdegang zu entscheiden“ – so könnten gesellschaftliche Hürden abgebaut werden. Denkbar sei auch die Einführung eines Pflichtfaches Informatik, das digitale Grundlagen früh vermittelt. Denn nicht nur für Stephan Uhrenbacher (Qype) war klar, dass in Hamburg an den Hochschulen „viel zu wenig Informatiker ausbildet werden“ – der Fachkräftemangel mache sich in diesem Zusammenhang bemerkbar.

Konkrete Maßnahmen für mehr Startups

Dass es jedoch bereits durchaus Hilfestellungen in der Hansestadt gibt, um junge Gründer zu unterstützen, machten Nils Neumann von der HEP im Namen der Universität Hamburg, sowie Christoph Ihl und Sebastian Tempel von der TU Hamburg deutlich. So begleitet das Startup Dock an der Technischen Universität Gründungswillige intensiv bei technologieorientierten Innovations- und Gründungsprojekten. Die Universität Hamburg ergänzt dieses Angebot durch eine Summer School und Workshops zum Thema. Prof. Kollmann verwies indes darauf, dass das Scheitern auch zur Gründerszene dazugehört:

„Wir brauchen mehr wirtschaftliche und gesellschaftliche Anerkennung für digitale Gründer in Deutschland! Scheitern darf nicht ins Abseits führen, sondern muss als wertvolle Erfahrung für den nächsten Versuch akzeptiert werden. Aufgeben ist für die Digitale Wirtschaft keine Option.“

Nächster Tour-Event des EEFC in Berlin

Nächster Halt des „E-Entrepreneurship Flying Circus“, der im Rahmen des „Wissenschaftsjahres 2014 – Die digitale Gesellschaft“ durch die Bundesrepublik fährt, wird am 8. Oktober Berlin sein.

In Berlin u.a. mit: Brigitte Zypries (Parlamentarische Staatssekretärin BMWi, SPD), Dorothee Bär (Staatssekretärin, CSU), Peter Borchers (hub:raum) sowie den Startups tvsmiles.de, customer-alliance.com, rebuy.de und misterspex.de.

Die weiteren Stationen des EEFC:

Dresden (10.10.), Nürnberg (14.10.), Stuttgart (16.10.)

Weitere Informationen finden sich unter www.digital-ist.de/EEFC14 und bei Twitter (#EEFC14).

Partner des E-Entrepreneurship Flying Circus

Partner sind der Beirat Junge Digitale Wirtschaft im BMWi, der Bundesverband Deutsche Startups e.V., der Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V., der eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., der Förderkreis Gründungs-Forschung e.V., der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. sowie D64 - Zentrum für Digitalen Fortschritt e.V. und cnetz - Verein für Netzpolitik e.V.

Der E-Entrepreneurship Flying Circus im Netz

www.digital-ist.de/EEFC14
www.twitter.com/EEFC14

Informationen zum Wissenschaftsjahr 2014

Die digitale Gesellschaft ist eine Gesellschaft im Umbruch. Digitale Technologien durchdringen unseren Alltag und bieten eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Das Wissenschaftsjahr 2014 – Die digitale Gesellschaft zeigt auf, wie Wissenschaft und Forschung diese Entwicklung mit neuen Lösungen vorantreiben und widmet sich den Auswirkungen der digitalen Revolution. www.digital-ist.de

Informationen zum Organisator

Prof. Dr. Tobias Kollmann ist Inhaber des Lehrstuhls für E-Business und E-Entrepreneurship an der Universität Duisburg-Essen. Seit 1996 befasst er sich mit wissenschaftlichen Fragestellungen rund um die Themen Internet, E-Business und E-Commerce. Als Mitgründer von AutoScout24 gehörte er mit zu den Pionieren der deutschen Internet-Gründerszene und der elektronischen Marktplätze. Er ist erfolgreicher Autor der führenden Lehrbücher für „E-Business“ und “E-Entrepreneurship” und gehört laut dem Magazin Business Punk (Ausgabe 02/2014) zu den 50 wichtigsten Köpfen der Startup-Szene in Deutschland. Als Investor finanzierte er über die letzten 10 Jahren zahlreiche junge Unternehmen der Net Economy, wofür er vom Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND) im Jahr 2012 zum „Business Angel des Jahres“ gewählt wurde. 2013 wurde er als Kernmitglied in den neu geschaffenen Beirat „Junge Digitale Wirtschaft“ des BMWi berufen und auch zu dessen Vorsitzenden ernannt. 2014 beruft ihn der Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen Garrelt Duin zum Beauftragten für die Digitale Wirtschaft in NRW. 

Logo des E-Entrepreneurship Flying Circus


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