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Baustelle Startup-Finanzierung – der „E-Entrepreneurship Flying Circus“ zu Gast in Nürnberg

13.10.2014


Nürnberg - Die Finanzierung in der Seed-Phase ist gut – danach wird es jedoch schwierig für digitale Startups in Deutschland. Diese Einschätzung teilten die Teilnehmer des „E-Entrepreneurship Flying Circus“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. In den Räumen der Service-Manufaktur JOSEPHS begrüßte EEFC-Organisator Prof. Dr. Tobias Kollmann von der Universität Duisburg-Essen unter anderem Alexander von Frankenberg, Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds, match2blue–Gründerin Stephanie Renda, Michel Lindenberg (stayfriends.de) sowie Prof. Dr. Kathrin Möslein vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Hochschule vor Ort.

Kapital und Know-how für digitale Gründer

Die Beweggründe potenzieller Geldgeber in digitale Startups zu investieren führte Prof. Dr. Tobias Kollmann auf: „Das beste Geschäftsmodell ist dann relevant und für Investments von Interesse, wenn der Kunde von Beginn an dazu bereit ist, in das Produkt zu investieren.“ In den Köpfen der Leute müsse verankert sein, dass es eine konkrete Problemlösung gebe. Gleichzeitig nahm Kollmann auch die Gründer selbst in die Pflicht: „Diejenigen, die einen erfolgreichen Exit aus ihrem Unternehmen gemacht haben, stecken noch zu wenig Geld in andere Startups – hier muss eine Welle angeschoben werden. Denn in den USA etwa ist dies ein wichtiger Aspekt für die gute Dynamik in der Finanzierung.“ Mit solchem Smart Money, das neben dem Kapital auch wertvolles Know-how und ein breites Netzwerk beinhalte, sei eine sichere Finanzierung für Startups mithilfe von Business Angels möglich.

Wertvolle Allianzen für eine sichere Finanzierung

Einen weiteren Grund, warum die Finanzierungsrunden nach der frühen Wachstumsphase viele digitale Gründer in Deutschland vor große Herausforderungen stellen, führte Stephanie Renda, Gründerin von match2blue, an. Sie bemängelte im direkten Vergleich zwischen Deutschland und den USA, dass der Venture-Capital-Bereich hierzulande „bisher so gut wie gar nicht als wichtiges Thema im allgemeinen Diskurs auftaucht.“ Jörg Müller-Lietzkow (cnetz) forderte in diesem Kontext Politik und Institutionen gleichsam auf, mittelnde und netzwerkbildende Maßnahmen fokussiert zu unterstützen: „Wachstumsfinanzierung aus Deutschland erfordert mehr als reine Early Bird Investments. Hier sind insbesondere Allianzen aus Corporate Venture Capital, Family Office Capital und großen Venture Capitals gefordert, den Standort nachhaltig wettbewerbsfähig auch im Startup-Bereich zu finanzieren.“ 

Den Standort stärken und Investments ansprechen

Christoph Pfaff vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft stellte konkrete Maßnahmen vor, um die Wachstumsfinanzierung in Bayern anzustoßen: „Wir werden demnächst einen Wachstumsfond auflegen, mit dem die Anschlussfinanzierung für Startups erleichtert werden soll. Insgesamt 250 Millionen Euro werden angeboten.“ So solle eine gesteigerte internationale Aufmerksamkeit für den Gründerstandort Bayern erreicht und internationale Venture-Capital-Investoren angesprochen werden. „Denn von den Strukturen und Möglichkeiten her ist unsere Region nicht schlechter aufgestellt als andere in der Bundesrepublik und weltweit.“

Nächste und letzte Station des EEFC in Stuttgart

Nächster Halt des „E-Entrepreneurship Flying Circus“, der im Rahmen des „Wissenschaftsjahres 2014 – Die digitale Gesellschaft“ durch die Bundesrepublik fährt, wird am 16. Oktober an der Universität Hohenheim bei Stuttgart sein.

Dort u.a. mit: Ulrich Dietz (GFT Technologies), Adrian Thoma (sellaround.net), Arndt Upfold (Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg) sowie den Startups maedchenflohmarkt.de, conceptboard.com, anydesk.com und lieferladen.de.

Partner des E-Entrepreneurship Flying Circus

Partner sind der Beirat Junge Digitale Wirtschaft im BMWi, der Bundesverband Deutsche Startups e.V., der Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V., der eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., der Förderkreis Gründungs-Forschung e.V., der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. sowie D64 - Zentrum für Digitalen Fortschritt e.V. und cnetz - Verein für Netzpolitik e.V.

Des E-Entrepreneurship Flying Circus im Netz

www.digital-ist.de/EEFC14

www.twitter.com/EEFC14

https://www.youtube.com/playlist?list=PLQnZqrFLopiw8uuy3C-opw7m3evxBXq65

https://www.youtube.com/playlist?list=PL_AamT_OPJToNABLpjjNfCB1c1CoMQ5RH

Informationen zum Wissenschaftsjahr 2014

Die digitale Gesellschaft ist eine Gesellschaft im Umbruch. Digitale Technologien durchdringen unseren Alltag und bieten eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Das Wissenschaftsjahr 2014 – Die digitale Gesellschaft zeigt auf, wie Wissenschaft und Forschung diese Entwicklung mit neuen Lösungen vorantreiben und widmet sich den Auswirkungen der digitalen Revolution. www.digital-ist.de

Informationen zum Organisator

Prof. Dr. Tobias Kollmann ist Inhaber des Lehrstuhls für E-Business und E-Entrepreneurship an der Universität Duisburg-Essen. Seit 1996 befasst er sich mit wissenschaftlichen Fragestellungen rund um die Themen Internet, E-Business und E-Commerce. Als Mitgründer von AutoScout24 gehörte er mit zu den Pionieren der deutschen Internet-Gründerszene und der elektronischen Marktplätze. Er ist erfolgreicher Autor der führenden Lehrbücher für „E-Business“ und “E-Entrepreneurship” und gehört laut dem Magazin Business Punk (Ausgabe 02/2014) zu den 50 wichtigsten Köpfen der Startup-Szene in Deutschland. Als Investor finanzierte er über die letzten 10 Jahren zahlreiche junge Unternehmen der Net Economy, wofür er vom Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND) im Jahr 2012 zum „Business Angel des Jahres“ gewählt wurde. 2013 wurde er als Kernmitglied in den neu geschaffenen Beirat „Junge Digitale Wirtschaft“ des BMWi berufen und auch zu dessen Vorsitzenden ernannt. 2014 beruft ihn der Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen Garrelt Duin zum Beauftragten für die Digitale Wirtschaft in NRW.

Logo des E-Entrepreneurship Flying Circus


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